Bestsellerlistenwatch

Dezember 2017

In der Pole Position der Hardcover Sektion hält sich weiterhin Dan Brown mit seinem neuen Roman „Origin“. Der fünfte Band mit Browns Held Robert Langdon hält – wie zu erwarten war – wieder einmal Rätsel, kunstgeschichtliche Anspielungen und vor allem viel Religionsweltverschwörungsgeschwurbel für den Leser parat. Damit setzt der US-amerikanische Erfolgsromancier wieder auf dieselbe Erfolgsformel wie in den vorhergehenden Romanen. Man darf Spannung erwarten und – hoffentlich – gut konstruierte Rätsel. Sprachlich-künstlerisch hingegen wird es wohl kaum einen Quantensprung geben. Kurze prägnante Sätze und eine geradezu erz-klassische Erzählsituation sind immerhin Browns Markenzeichen, denen er vielleicht auch einen Teil seines Erfolgs verdankt.

Hart auf den Fersen und größter Aufsteiger in der Liste ist Juli Zeh mit „Leere Herzen“ und bildet auf Platz zwei somit einen schönen Kontrast zu Brown. Bei Zeh steht nicht nur Sprache auch um ihretwillen immer mal wieder im Fokus, die erfolgreiche Autorin und Juristin engagiert sich auch politisch und gesellschaftlich mitunter lautstark. Sicher ein lesenswertes Buch und eine schön diskrepante Alternative zum Platz eins. Von vier auf drei aufgestiegen ist Joachim Meyerhoffs „Die Zweisamkeit der Einzelgänger“ rund um einen Ich-Erzähler und dessen generellen Überforderung, die durch eine ganze Reihe von Frauen, die plötzlich in sein Leben treten, nicht gerade besser gemacht wird. Auf den vierten Platz „abgestürzt“ ist Fitzeks Thriller „Flugangst 7a“, während sich David Kehlmanns „Tyll“ wacker auf Platz fünf hält.

Noch weniger Bewegung gibt es in der Kategorie Paperback. Hier haben die fünf bestplatzierten Bücher zwar untereinander die Reihenfolge getauscht, ansonsten gibt es aber keine nennenswerten Auf- oder Absteiger. Beim Taschenbuch (wo der Unterschied zum Paperback liegt, versucht diese Redaktion auch gerade herauszufinden) ist mit zwei Aufsteigern in die Top 5 im Bereich Belletristik noch am meisten Los. Platz eins (Die Entscheidung, Charlotte Link) und zwei (Im Wald, Nele Neuhaus) sind zwar unverändert, danach folgen auf Platz drei und vier aber gleich zwei Aufsteiger. Den größten Sprung macht „Das Gutshaus. Glanzvolle Zeiten“ von Anne Jacobs, und, ja, die Nähe zu einer pilcherisierten Anne Brontë befürchten wir auch, immerhin aber Aufsteiger von 17 direkt auf drei. Juli Zehs „Unterleuten“ (schon wieder die!) hingegen steigt mit ihrem vorletzten Roman, der das Sozialgefüge in einem brandenburgischen Dorf zwanzig Jahre nach der Wende beschreibt von Platz 6 auf 4 diesmal.

Schriftsteller.de Redaktion

Bild oben von: AdobeStock_93935023

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